Dienstag, 12. Dezember 2006

So kann's kommen...

Die first-hand-experience-Erzählung eines lieben Freundes von mir hat mich so per mail erreicht. An diesem (geistigen) Erguss will ich euch teilhaben lassen, unter dem Motto: Erstens kommt es anders...

"Vergangene Nacht hatte ich, wie jeden Mittwoch, Dienst bei der Rettung als einser Sani am RTW. Anfangs war es ruhig, wir hatten getratscht, geraucht, und wollten so eben eine Pokerrunde starten. Plötzlich. Der Gong. Durch die Lautsprecher drang die gehässige Stimme des Disponenten. "13140, Einsatz im Internat Friseurinnenschule". Der verabschiedende Blick in die Runde der mich beneidenden Augen der Kollegen. In mir stieg ein Gefühl hoch, ich kann es kaum beschreiben. Kennt Ihr dieses Gefühl vielleicht noch, wenn man als Vierjähriger zu Weihanchten vor dem hellerleuchteten, vor lauter Schmuck fast kippendem Christbaum steht, man bekommt die Autorennbahn, die Turtle-Figuren, die Computerspiele, und all die Geschenke die man sich so ersehnlich gewünscht hatte. Mancher hatte mit der Barbie der Schwester vielleicht etwas mehr Freude, aber ich glaube ihr kennt das Gefühl das ich meine. In meinen Alter ist es vielleicht so zu beschreiben, wie ein Lamborghini der neben einem vorbei gurgelt, oder der wahsninnige Sex mit der blonden Unbekannten nach einer verdammt langen Nacht. Aber ich denke wir sind uns über die Gefühlsregung einig.
Der, der sich aber am wenigsten unter Kontrolle hatte, war mein Schwanz. Er blickte zu mir nach oben, setzte sein Jagdgesicht auf, machte Luftsprünge. Er drehte durch vor lauter Freude. Er schlug Saltos, machte Überschläge und tanzte wie ein Footballspieler nach einem showträchtigen Touchdown. Bitte fragt euch jetzt nicht nach den anatomischen Gegebenheiten, nehmt es einfach zur Kenntnis.
Ich schwang mich auf den Beifahrersitz, informierte mich per Funk über den Zustand der Patientin und zog natürlich sofort zwei Gummis über, Gummihandschuhe natürlich. Schocksymptomatik nach Einnahme eines Medikamentes, das heißt viel Körperkontakt mit Patientin. Von unten blickte wieder das Speichel triefende Gesicht eines jagdhungrigen Monsters in meine hellerleuchtenden Augen. Ich erinnerte meinen Fahrer nochmal an die Sondersignale die man im Einsatzfalle benützen darf und wir fuhren los. Bis auf den Rebellen in der Hose war die Einsatzfahrt Standard. Wir hatten etwa noch 300m bis zum Internat, als plötzlich die Meldung "Sprechwunsch" auf diesem bösen, bösen Funkgerät erschien. Ich wurde aus meiner Trance geweckt, nahm das Mikro in meine linke Hand, die rechte Hand war damit beschäftigt bereits das Einsatzprotokoll zu schreiben, und meldete mich. Dann, eine Sekunde der Stille. Man hätte die berühmte Stecknadel fallen hören können, oder das Jubeln meines Schwanzes. Plötzlich, die gehässige Stimme des überaus schadenfrohen Disponenten. "Ach, Kollegen, übrigens, Patient ist männlich". Das war, wie soll man das erklären. Damals als weltweit Millionen Augen den Start der Challenger live mitverfolgten, und dann die schockierende Explosion Sekunden nach dem Start mitansehen mussten, oder wenn man sich die ganze Nacht auf den geilsten Sex ever mit der unbekannten Blonden freut, man hat sie im Bett, man hat trotz übermäßigem Alkoholkonsum ein Rohr das von hier bis nach Alaska reicht, und dann ist nach einer halben Minute der Spaß vorbei weil man den ganzen langen Abend nichts anderes als Ihre enormen Titten im Kopf hatte.
Hmmm. Ich sags euch. Ich hatte mich so sehr gefreut, aber man kann im Leben halt nicht alles haben, es fällt zwar schwer, aber man muss es einsehen. Der Rest des Einsatzes ist unwichtig. Ich will meine Erfahrung an meine Mitmenschen weitergeben, damit ihr nicht vergesst dass es immer anders kommen kann als erwartet."

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